Rückblick

Flugtage in Wershofen haben eine lange Tradition. Bereits 1957 fand der erste Flugtag in Wershofen statt. In den 70er- und 80er-Jahren fanden vielbeachtete Internationale Großflugtage in Wershofen statt. Möglich wurden diese großen Flugtage vor allem durch die Kooperation mit dem Flugtag in Bergneustadt (Auf dem Dümpel) und durch die hervorragenden Kontakte, die unser langjähriger Vorsitzender Karl Brenner zur Royal Air Force und zu anderen alliierten Streitkräften hatte. In der neueren Zeit fand das an unser Flugplatzfest angegliederte "Nostalgische Flieger-Picknick" in der Oldtimerszene deutschlandweite Beachtung und sogar Teilnehmer aus ganz Europa.

Höhepunkte unserer Flugtage waren immer die internationalen Kunstflugstaffeln, zivil wie militärisch. Hier wären zu nennen: The Poachers (1973) der RAF, Aerotriga (1983, 1985, 2002), die Patrouille Martini (1985, 1987). Besonders stolz sind wir natürlich darauf, dass sich die als beste Kunstflugstaffel der Welt geltenden Red Arrows dreimal (1977, 1979, 1983) die Ehre in Wershofen gaben. Eine Besonderheit stellte definitiv das Hubschrauber-Demoteam Blue Bees (1975) der belgischen Luftstreitkräfte dar, die mit ihrem Hubschrauber-Ballett das Programm bereicherten. Darüber hinaus gab es auch noch einige international bekannte Zweier-Kunstflugformationen wie den Kunstflug-Club Austria, De Swallows der belgischen Luftstreitkräfte, Aerobatics International, Jubilee Duo, L'Équipe de Voltige der französischen Luftwaffe und Les Porthos in Wershofen zu sehen.

Bei den Großflugtagen war auch stets die militärische Luftfahrt präsent und zeigte ihr Können, besonders die Bundeswehr, die britische Royal Air Force (RAF) und die U.S.-Streitkräfte, aber auch die belgischen Luftstreitkräfte und die französischen Heeresflieger (ALAT). Als Höhepunkte sind hier neben den Kunstflugstaffeln zu nennen: von der britischen RAF die Harrier-Senkrechtstarter, Canberra-Düsenbomber, Chinook- und Puma-Transporthubschrauber, The Falcons-Fallschirmspringerstaffel sowie Shackleton-Aufklärer und C-130 Hercules-Transportflugzeug; von den U.S. Streitkräften der CH-54 Skycrane-Kranhubschrauber, CH-47 Chinook-Transporthubschrauber, AH-1 Cobra-Kampfhubschrauber und die Fallschirmspringer der 8. Infantriedivision; von der Bundeswehr das C-160 Transall-Transportflugzeug, eine 16er-Formation F-104 Starfighter und der Transporthubschrauber CH-53 Stallion. Darüber hinaus wurden regelmäßig die in Deutschland im Einsatz befindlichen Kampfflugzeugtypen und Hubschraubermuster der verschiedenen Streitkräfte vorgeführt.

Viele Größen der nationalen und internationalen Kunstfliegerszene sind schon in Wershofen aufgetreten: angefangen bei Walter Wolfrum und Herbert Greb in den 50er- und 60er-Jahren, über Ladislav Bezak, Manfred Strössenreuther, James Black und Richard Hecht in den 70ern, Walter Eichhorn, Claude Bessier, Walter Extra und Frank Versteegh in den 80ern bis hin zu Uli Dembinski, Ali Öztürk und Ralf Niebergall (in Formation mit einem von seinem Sohn Nico gesteuerten Modell) in der neueren Zeit.

Eine Reihe von Oldtimern, Warbirds und Kuriositäten konnten unsere Zuschauer im Laufe der Jahren bestaunen. Als Höhepunkte muss man hier wohl die legendären Warbirds Supermarine Spitfire, Hawker Hurricane, Vought F4U Corsair, Fieseler Storch, Altenrhein C-3605, Stinson Reliant, CAC Boomerang und Yakowlew Yak-3 nennen. Vor allem im Zuge des "Nostalgischen Flieger-Picknicks" fanden zahlreiche, zum Teil sehr seltene Klassiker ihren Weg nach Wershofen. Exemplarisch seien hier de Havilland Dragon Rapide, Pilatus P-2, North American AT-6 Texan, Cessna Bird Dog, Cessna Airmaster, Beechcraft Twin-Bonanza, Focke-Wulf Stieglitz, Ryan PT-22, Boeing Stearman, Bücker Jungmann, Taylorcraft Auster, DHC-1 Chipmunk, de Havilland Tiger-Moth und Stampe SV.4 genannt. Verschiedene Formationsstaffeln zeigten mit ihren Fluggeräten präzisen Formationsflug. Beispielhaft seien hier die Burda-Staffel, die Lima-Pipers, die BL-Staffel und auch die Bird Dog-Patrol genannt. Gerade Mini-Fluggeräte wie Himmelslaus (Pou du Ciel), Tipsy Nipper, Cri-Cri oder der James Bond-Gyrokopter "Little Nellie", avancierten oft zum Publikumsliebling. Der Riesen-Doppeldecker Anotonv An-2 wurde für die Flugplatzfeste sogar fast zu einer Art Markenzeichen. Ein echter Hingucker war ein simulierter Feuerlöscheinsatz des Agrarflugzeugs PZL Kruk.

Auch im Segelflug gab es beachtenswerte Vorführungen zu sehen, so zum Beispiel die meisterhaften Segelkunstflüge von Rudi Matthes, "Sepp" Tilling, dem Team Zwergreiher (Hubert Jänsch und Dieter Wasserkordt) und den Jeppesen Synchrongliders (Mike Rottland und Henry Bohlig). Zu erwähnen sind aber auch die historischen Segelflugzeuge, die ab den 90er-Jahren immer wieder am Himmel gezeigt wurden: Condor IV, L-Spatz, SG-38, Spalinger S-18, Kranich II, Doppelraab, Slingsby T.21, Fauvel AV.36, Lo 100, DFS Habicht und mittlerweile auch an unserem Flugplatz beheimatete Flugzeuge wie Ka 6CR und sogar unsere ASK 13. Aber auch neueste Segelflugtechnik wurde dem Publikum immer wieder mal präsentiert. So führte der Verein bei den Flugtagen stets das neueste Exemplar seines damals hochmodernen Flugzeugparks vor. Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre wurden Modelle der seinerzeit brandneuen Motorseglerklasse vorgeführt. Des weiteren gab es Präsentationen von Hochleistungssegelflugzeugen der Offenen Klasse, dem Elektro-Segler Silent AE-1 und der HpH 304SJ Shark mit Jettriebwerk.

Selbst die kleinste Art der Fliegerei, der Modellflug, kam bei den unseren Veranstaltungen immer wieder groß raus. Spitzenpiloten von Europa- und Weltmeisterschaften zeigten, wie sie ihre Modelle beherrschten. Es gab Vorführungen von Großmodellen im Maßstab 1:2, Modellen mit Jet- und Pulsarantrieb, ebenso wie von riesigen Airlinermodellen. Das Su-27 Flanker-Team zeigte sogar Formationskunstflug mit drei Jetmodellen, während das Sbach-Aerobaticteam Formationskunstflug mit nicht weniger als sieben baugleichen Maschinen darbot.

Diese Bilder geben einen kleinen Eindruck der Zuschauermassen beim Flugtag 1985:

Link zu einem Video des Flugtages 1975

Sofern auch Sie noch von einem früheren Flugtagbesuch Bilder besitzen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese zur Verfügung stellen könnten (Kontakt: webmaster@flugtag-wershofen.de).